Beginner – Basics I – 3

Bei der nächsten Übung gibt es noch mehr Neues zu entdecken, auch wenn einem das auf den ersten Blick nicht so vorkommt:

Es scheint im ersten Moment als müsste man einfach nur den zweiten Bund der tiefen E-Saite greifen und acht Viertelnoten spielen. Es findet sich aber noch eine weitere Information in diesem Beispiel wie die dargestellten Noten zu spielen sind. Bei genauerer Betrachtung fällt einem auf, dass über jeder Note ein Punkt steht. Dies zeigt an, dass die Noten staccato zu spielen sind, d.h. sie sollten möglichst kurz und abgehackt gespielt werden. Um das zu erreichen müsst ihr direkt nachdem ihr einen Ton angeschlagen habt den Druck eurer Greifhand lösen, jedoch ohne den Kontakt zur Saite zu verlieren. Hierbei ist es hilfreich neben dem greifenden zweiten Finger auch mit dem ersten Finger locker auf der Saite zu liegen.

Staccato gespielte Noten sind entscheidend um Melodielinien und Riffs richtig spielen zu können und ihnen Ausdruck zu verleihen. Ohne diese Technik würde manche bekannten Nummern nur träge und lahm klingen. Zudem hilft diese Übung Kraft und Kontrolle eurer Greifhand zu verbessern.

Damit ihr das aber nicht nur an einer Übung probieren könnt gibt es hier das nächste Beispiel:

Um es noch etwas spannender zu machen finden sich hier noch zwei kleine Neuerungen. Während die bisherigen Übungen und Beispiele in der sogenannten ersten Lage gespielt wurden, bei der der erste Finger den ersten Bund, der zweite Finger den zweiten Bund, der dritte Finger den dritten Bund und der vierte Finger den vierten Bund greift, sollte man dieses Beispiel nun in der zweiten Lage spielen. Hierzu greift nun der erste Finger den zweiten Bund, der zweite Finger den dritten Bund, der dritte Finger den vierten Bund und der vierte Finger den fünften Bund. Damit wären wir nun auch bei der zweiten Neuerung. Bisher haben wir nur mit den ersten drei Fingern gegriffen, jetzt kommt zudem auch der kleine Finger zum Einsatz.

Um Example 2 zu üben könnt ihr zunächst auch alle Noten lang spielen (also nicht staccato) um euch an die Notenfolge zu gewöhnen und im Anschluss dann versuchen die Töne kurz zu spielen.

Nachdem wir nun wissen wie man gegriffene Töne kurz spielt, wenden wir uns mit der nächsten Übung dem staccato-Spiel einer Leersaite zu.

Da wir bei einer Leersaite nicht einfach den Druck der Greifhand lösen können, müssen wir nun aktiv die Saite unmittelbar nachdem wir sie angeschlagen haben dämpfen. Hierzu sollten wir mehrere Finger der linken Hand nach dem Anschlag auf die Saiten legen. Ihr dürft dabei jedoch nicht zuviel Druck auf die Saiten bringen, da ansonsten eine andere Note erzeugt wird. Es gilt also die Finger der linken Hand ohne Druck locker auf die Saiten zu legen. Auch wenn sich das am Anfang etwas komisch anfühlt, bekommt ihr das mit etwas Übung sicher hin.

Im folgenden Riff 3 findet ihr sowohl kurz gespielte Töne auf Leersaiten als auch kurze gegriffene Noten.

Gitarrenunterricht Freiburg-Riff3

Dieses Beispiel lässt sich problemlos in der ersten Lage, also mit dem zweiten und dritten Finger, als auch in der zweiten Lage und somit mit dem ersten und zweiten Finger spielen. Es ist hierbei nicht entscheidend für welche Lage ihr euch entscheidet, ihr solltet aber beim Üben darauf achten, stets die gleichen Finger zu benutzen. Wenn das Beispiel dann in einer Lage funktioniert könnt ihr natürlich gerne auch die andere ausprobieren.

Auch zu diesem Riff gibt es Audio-Files mit denen ihr üben könnt.
Hier nun ein zweitaktiges Riff in dem staccato und lang gespielte Noten kombiniert werden:

Bisher haben wir uns rhythmisch nur mit Ganzen- und Viertelnoten befasst, jetzt kommen noch die sogenannten „halbe Noten“ hinzu:

Eine Halbe ist doppelt solange wie eine Viertelnote und halb solange wie eine Ganze. Ihr spielt also auf eine Zählzeit und lasst die Note dann während der nächsten Zählzeit klingen. In der Tabulatur- Schreibweise erkennt ihr halbe Noten an einem kurzen Strich, der weiter von der Nummer entfernt ist, die den zu greifenden Bund angibt als das bei Viertelnoten der Fall ist. Im zweiten Takt des Beispiels könnt ihr das schön sehen, da hier zunächst eine Halbe gespielt wird und auf den Zählzeiten „drei“ und „vier“ dann je eine Viertel.

Ihr solltet mittlerweile in der Lage sein selbst herauszufinden in welcher Lage ihr am besten „Example 3“ spielt. Schaut euch an welches der höchste und welches der tiefste gegriffene Bund im Beispiel ist – der fünfte und der zweite Bund. Nun versucht ihr, ob ihr eine Lage findet, die euch ermöglicht beide Bünde zu greifen ohne die Lage zu wechseln. Probiert das mal aus bevor ihr weiterlest…

Und? Ich hoffe, es hat geklappt und ihr habt euch für die zweite Lage entschieden.

Hier noch einmal der Überblick über alle Notenlängen, die ihr bisher schon kennen solltet (zur Abwechslung diesmal mit der ungegriffenen G-Saite):

WEITER GEHT’S MIT BEGINNER – BASICS I – 4